Ignaz Freisl
(geboren 16.6.1801, gestorben 9.7.1875)
Der erst 21-jährige Ignaz Freisl aus Huglfing kaufte die Jaudenmühle am 1. Oktober 1822 und feierte zwei Wochen später Hochzeit mit der Bauerntochter Katharina Wörmann aus Hofheim. Aus der Ehe gingen 13 Kinder hervor, wovon vier im Kindesalter starben. Bis 1802 gehörte die Jaudenmühle zum Stift Habach. Napoleonische Kriege mit den Einquartierungen, Hungerzeiten durch Missernten in den Jahren 1816 -1818 und die Nachwirkungen der Säkularisation brachten für die Mühlen große Belastungen mit sich. 1822 war die Mühle und das ganze Anwesen völlig heruntergekommen und abgewirtschaftet. Brennesseln und Unkraut waren mannshoch.
Ignaz Freisl ging mit großer Tatkraft ans Werk. Alle drei Bereiche des Anwesens Mühle, Sägewerk und Landwirtschaft baute er aus. Es war vor 200 Jahren schon schwierig, wirtschaftlich nur auf einem Bein zu stehen. Ignaz Freisl hat mit harter Arbeit und festen Optimismus daraus ein gesundes Familienunternehmen geschaffen und damit auch die im Jahre 1020 bereits erwähnte Jaudenmühle vor der Aufgabe und dem Vergessen bewahrt.
Die Mühlen hatten über Jahrhunderte eine besondere Form von Bestandsschutz, die „Ehaft“. Die Habacher durften nur in den eigenen Stiftsmühlen ihr Getreide mahlen und ihr Holz schneiden lassen.
Das Stift Habach hatte fünf Mühlen in seiner Grundherrschaft. Höhl-, Ober-, Jauden-, Thoma- und Kratzlmühle. Die Mühlen prägten neben dem Stift lange Zeit das Erscheinungsbild von Habach. Im neuen Gemeindewappen ist ein Mühlrad als Symbol für diese Zeit aufgenommen.