Heinrich, der Ranninger

(um 1400)

Heinrich, der Ranninger steht für den Aufschwung Habachs nach der schweren Krise um 1320 bis 1360. Habach war um diese Zeit so gut wie verlassen. Ursachen für die Krise waren die Auswirkungen einer schweren Pest in ganz Mitteleuropa, der Niedergang des Rittertums mit der sehr wahrscheinlichen Aufgabe der Burg in Dürnhausen und der Burg Lichtenegg auf der Aidlinger Höhe und schließlich die Ausbeutung des Stifts durch die Vögte, den Grafen von Seefeld.
Bei Heinrich, dem Ranninger könnte es sich um einen geschäftstüchtigen Chorherren oder eine Privatperson handeln (näheres zu seiner Person ist nicht bekannt).
Aus Urkunden ab 1360 geht hervor, dass das Stift Habach mit den umliegenden Stiften und Städten wieder in geschäftliche Beziehungen trat und dadurch wieder mehr und mehr zu Grundbesitz kam. So überlässt am 29.April 1400 der Propst von Dietramszell Heinrich, dem Ranninger und seiner Hausfrau auf Erbrecht den Burgstall zu Habichaw (um welche Burg es sich gehandelt hat, kann nicht mehr bestimmt werden), den Weiher dortselbst und ein Holz mit Zubehör. Er erhält des öfteren Stiftungen und Schenkungen. Am 18.September 1404 überläßt Margret, die Schützin, Tochter des Greifen von Habichaw, Heinrich, dem Ranninger ihren Hof daselbst. Um 1440 hatte das Habacher Stift ungefähr seinen Besitzstand erreicht, den es bis zur Säkularisation 1802 behielt. Zu jener Zeit gab es noch keine Familiennamen. Den jeweiligen Vornamen wurde eine nähere Bezeichnung wie geographische Herkunft (Schwab), Körpermerkmale oder Berufsbezeichnung hinzugefügt. Das Stift hatte um diese Zeit auch die Leibeigenschaft über seine Untertanen, so konnte es auch Untertanen an andere Stifte abgeben.