Dekan Mathias Gropper

(geboren am 20. 2. 1695, gestorben am 22. 2. 1776)

Mathias Gropper wurde am 20.2.1695 in Murnau geboren. 1722 wurde er mit 27 Jahren als Kanoniker in das Stift Habach aufgenommen. Als Domizil bekam er das Chorherrenhaus (heute Hauptstr. 13, Gasthof Trödler) zugewiesen. Es war im Stift so üblich, dass der jüngste Chorherr zuerst die Filialkirche Hechendorf zur Betreuung bekam, da sie am weitesten entfernt lag. Jeder Chorherr hatte neben der Seelsorge noch eine allgemeine Aufgabe im Stift zu erfüllen. Ab ungefähr 1740 war Mathias Gropper für die Ein- und Ausgaben des Stifts zuständig. 1753 wurde Mathias Gropper von den anderen 5 Kanonikern und dem Propst als Nachfolger von Nikolaus Munzenrieder zum Dekan gewählt. Mit der Wahl zum Dekan war er dann auch zugleich Pfarrer von Habach (bis 1762).
Das barocke Bayern in seiner religiösen Haltung hatte seine Blütezeit. Die geistlichen Bruderschaften erreichten um 1740 ihren Höhepunkt. In Habach war dies die Erzbruderschaft vom hl. Rosenkranz. Die Gottesdienste wurden feierlich und mit klangvoller Musik gefeiert. Für die Fronleichnamsprozession schmückte sich das ganze Dorf aufwendig, nichts war für den „Prangertag“ zu schade. Überall wurden Feldkreuze aufgestellt und kleine Kapellen gebaut, so 1755 eine Kapelle an der Westseite der Friedhofsmauer mit einer Statue des Johann Nepomuk. Die Chorherren stifteten aus ihrem Privatbesitz Kunstschätze zur Ausgestaltung der Kirche und Seitenaltäre. Man war genügsam und anspruchslos und teilte den Sonntag und die vielen Feiertage getreulich zwischen Kirche und Wirtshaus. Für diese gute Zeit im Stift steht Mathias Gropper als ein ruhiger und ausgleichender Mann.

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