Propst Dr. Johann Keller

(geboren um 1601, gestorben 2.11.1679)

Johann Keller wurde um 1601 als Sproß der alteingessenen Habacher Familie „zum Kailer“ (heute Hauptstr. 3) geboren. 1622 wird er als Student der Theologie an der Hochschule Dillingen geführt. Als Geistlicher schaffte er eine große Laufbahn. Er war Doktor der Theologie und seine wichtigste Position war die des „Direktor des kirchlichen Beirates des Kurfürsten“ Ferdinand Maria in München.
Johann Keller wurde am 20. 12. 1663 als der 26. Propst des Kollegiatstifts Habach vorgeschlagen und war es bis zu seinem Tod 1679.
Neben seiner Aufgabe als Propst von Habach, die er von München aus betreute war er auch Dekan an der Frauenkirche in München. Er lebte in München und leitete das Kollegiatstift Habach von München aus wie es von 1560 bis 1802 üblich war.
In seinem Heimatdorf setzte er sich stark für den Neubau der Ulrichskirche ein (Bauzeit von Mai 1663 bis Oktober 1668). Er stiftete den monumentalen Hochaltar in der Ulrichskirche. Im Schlussbogen oben in der Mitte des Hochaltars ist sein Wappen angebracht.
Da sein Geburtshaus westlich des heutigen Wirtshauses Floßmann stand wird heute noch das westseitige Nebenzimmer als „Kailerstuben“ bezeichnet. Seine Grabplatte ist an der Nordseite der Münchner Frauenkirche angebracht.
Johann Keller steht als Beispiel, wie ein Kind eines Habacher Bauern und Stiftsangestellten es über die dörfliche Stiftsschule bis hin zu höchsten Ämtern bringen konnte. In der Geschichte des Stifts gab es mehrere Habacher Bürger, die es zum Chorherren oder Dekan des eigenen Stifts brachten.

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