Hans Denck, der Wiedertäufer

(geboren um 1495, gestorben im November 1527)

Hans Denck wurde um 1495 in Habach geboren. Der Hausname hielt sich bis heute (zum Denck, Hauptstr.16). Er studierte an der Universität Ingolstadt, wirkt um 1522 in Basel als Korrektor bei dortigen Verlegern und ist bereits 1525 Rektor der Sebaldus Schule in Nürnberg, einem bedeutenden Zentrum klassisch-humanistischer Gelehrsamkeit. Hans Denck war ein Zeitgenosse Luthers und Vorkämpfer des Gedankens der religiösen Erneuerung im Geiste der reinen Lehre Christi. Um diese Zeit ist überall, so auch in Habach, ein Verfall der Sitten festzustellen. Die Chorherren von Habach wurden des öfteren wegen fahrlässiger Amtsführung gemaßregelt. In Nürnberg wendet Denck sich zunächst Luthers Lehre zu, nimmt aber bald gegen Auswüchse der neuen Lehre und ihrer Anhänger Stellung und kommt vorübergehend mit Thomas Münzer (Führer im Bauernkrieg) in Berührung, der ihn mit Taulers Schriften und seiner Lehre von der inneren Führung vertraut macht. Nach den Wiedertäufern kommt die innere Erneuerung allein aus dem Geist und dem Wort der Schrift. Sie lehnten die Kindertaufe ab und bestanden auf der Taufe der wahrhaft Gläubigen, also der Erwachsenen, die sich frei entscheiden können. Sein öffentliches Bekenntnis führt zu Konflikten mit der Nürnberger Geistlichkeit, in deren Verlauf Denck das Lehramt entzogen wurde. Des weiteren wurde er 1525 aus Nürnberg verbannt.
Von da an bis zu seinem zwei Jahre später folgenden Tod irrt er heimatlos von Ort zu Ort, fand dafür aber ganz zur inneren Heimat. Er zog über Augsburg, Straßburg, Worms, Zürich, Ulm nach Basel. In Basel stirbt er kaum 32-jährig im November 1527 an der Pest, nachdem er kurz vorher sein Glaubensbekenntnis niedergeschrieben hat.

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